Thomas Büttner, 41, lebt mit seiner Familie in Stäfa, betreibt hobbymässig Kampfsport und schreinert in seiner Freizeit eigene Möbel. Er arbeitet bei der ZKB als Solution Architect. In dieser Position verbindet er technisches und bankfachliches Know-how. Bereits seit 16 Jahren ist der studierte Informatiker für die Bank tätig. Ursprünglich hatte Thomas Büttner vor, einen einzelnen CAS zu absolvieren, am Ende wurde daraus der ganze «MAS Finance», den er 2017 erfolgreich abschloss. Nun wirft er mit uns einen Blick zurück auf sein Studium. Neben seiner Freude darüber, für die Weiterbildung wieder einmal den alten Taschenrechner hervornehmen zu dürfen und seiner Leidenschaft für Mathematik zu frönen, war er auch von der Expertise der Dozent:innen sowie der Praxisrelevanz der Inhalte begeistert.
Ich habe in Deutschland, Finnland, Tschechien und Spanien Informatik studiert und mit dem Titel Diplom-Ingenieur FH abgeschlossen. In Finnland habe ich damals meine zukünftige Frau kennengelernt. Nach dem Informatikstudium habe ich noch ein Jahr lang in Deutschland für eine kleinere Firma gearbeitet und bin dann wegen meiner Frau in die Schweiz gezogen. Kurz danach habe ich meine Tätigkeit bei der ZKB aufgenommen, bei der ich nun seit 2008 angestellt bin. Fun Fact: Ich hatte mich gar nicht beworben, sondern wurde von einem Headhunter rekrutiert.
Wir hatten intern bei der ZKB einen grossartigen Fachbereich mit zahlreichen guten Weiterbildungsangeboten, an denen ich regelmässig teilnahm. Denn ich hatte einen grossen Hunger nach Wissenszuwachs. Ich wollte verstehen, wie eine Bank überhaupt funktioniert. In meiner Anfangszeit bei der ZKB habe ich in einem Risk Team gearbeitet, wo wir Rating-, Oprisk- und Marketrisk-Systeme entwickelt und betrieben haben. Dieser Bereich hat mich sehr interessiert, jedoch wurden intern keine Kurse zum Thema Risk angeboten. Deshalb hatte ich entschieden, mich für den CAS Risk Management for Banking and Finance an der Universität Zürich einzuschreiben.
Ein interner Kurs hatte in der Zwischenzeit mein Interesse an Investmentthemen geweckt, weshalb ich mich im Anschluss für den CAS Derivatives anmeldete. Nachdem ich diesen ebenfalls abgeschlossen hatte, gab mir ein Dozent den Tipp, doch direkt den MAS Finance anzustreben, da mir nicht mehr viele Credits dafür fehlten. Und genau das habe ich kurze Zeit später auch gemacht.
Unser interner Fachbereich hat mir die Universität Zürich empfohlen und mich auf das hochwertige Angebot der Finance Weiterbildung verwiesen. Ich muss sagen, ich wurde nicht enttäuscht.
Das Studium hat mir allgemein sehr viel Spass gemacht!
Erstens fand ich die Vereinbarkeit von Job und Studium optimal. Ich habe immer Vollzeit gearbeitet und parallel studiert, das funktionierte wunderbar. Besonders praktisch fand ich, dass alle Informationen auf der OLAT-Plattform zu finden waren und man vieles im Heimstudium erledigen konnte; im eigenen Tempo und wann es zeitlich gerade passte. Es gab genügend Literaturhinweise und Tutor:innen, die man jederzeit fragen durfte. Ich fand es optimal, dass Zuhause das Interesse geweckt wurde und man sich dann vor Ort traf, um alle Fragen zu besprechen. Nur in der Schule sitzen und zuhören, das hätte mich nicht angesprochen.
Zweitens fand ich super, dass die Inhalte sehr businessnah waren. Es gab viele Expert:innen aus Banken und Finanzinstituten, die zu ihrem Fachbereich dozierten. Allgemein waren die Dozierenden und Professor:innen alle sehr versiert auf ihren Gebieten. Es hat mir imponiert, dass sie sogar auf alle möglichen Spezialfragen ausführlich antworten und diese einordnen konnten. Eines meiner Highlights war das Modul Behavioral Finance – seither betrachte ich alles als Realoption: Autokauf, Wohnungskauf, etc., das ist mir geblieben.
Zudem war es eine schöne Horizonterweiterung, Personen aus anderen Fachbereichen und Branchen zu treffen.
Probleme an sich hatte ich glücklicherweise keine, sowohl inhaltlich auch organisatorisch nicht. Es funktionierte alles sehr reibungslos. Ich habe insgesamt sechs Jahre studiert, vom ersten CAS bis zum Abschluss des MAS, und die Credits behielten in dieser Zeit ihre Gültigkeit.
Das Anspruchsvollste war auf jeden Fall die Masterarbeit. Die Beschäftigung damit fand ich höchst interessant, aber auch sehr umfangreich. Positiv gestaltete sich aber, dass ich einen grossen Teil der Arbeit am Strand in Portugal verfassen konnte, als ich Verwandte besuchte. Das hat sich gut verbinden lassen.
Das Thema war im Bereich Corporate Finance angesiedelt, es ging um Finanzmarktdaten. Es ist zwar bekannt, wieviel diese Marktdaten kosten, die wir bei Anbietern wie Reuters oder Bloomberg einkaufen. Es ist aber unklar, was der Wert davon ist. Ich habe im Rahmen meiner Arbeit eine Firmenanalyse aufgezogen und die Metriken anonymisiert, damit man sich darüber austauschen kann. Das hat mir viel Spass bereitet - nur meiner Frau nach dem vierten Mal Durchlesen irgendwann nicht mehr! (lacht)
Erstens hat es mir persönlich viel gebracht, zu erfahren, was das Kerngeschäft einer Bank ist und wie das Bankenwesen funktioniert. Das hat meinen Blick enorm geweitet.
Mein zweites Key-Takeaway ist, dass es unbedingt mehr Wissen zum Thema Investment in der Gesellschaft braucht. Ich komme aus Ostdeutschland und dort ist die Einstellung gegenüber dem Thema Investieren extrem defensiv; die Leute sind sehr risikoavers. Dasselbe kenne ich auch aus Portugal. Da wandert das Geld höchstens aufs Bankkonto und wird für weniger Zins als Inflation gespart. Gewinnbringend investiert wird nicht. In der Schweiz dagegen, oder zumindest im Grossraum Zürich, ist das ganz anders. Da kann man sich mit vielen Personen über Investmentthemen austauschen. Es scheint mir wichtig, dass man Bescheid weiss über die eigene Vorsorgesituation und man sich absichert. Und genau das sehe ich leider bei sehr vielen Leuten in Ostdeutschland und Portugal überhaupt nicht. Ich denke, dort wäre es sinnvoll, gäbe es mehr Investment Literacy.
Ein Abschluss von der Universität Zürich verleiht einem auf jeden Fall Glaubwürdigkeit. Es gibt genügend Personen, die eine super Arbeit leisten im Gebiet der IT, aber nicht wissen, was links und rechts davon passiert. Mit einem MAS in Finance versteht man auch andere Fachbereiche in der Bank und wird dadurch ernst genommen. Zudem hat mir die Weiterbildung geholfen, für gewisse Aufgaben und Probleme neue Herangehensweisen zu finden.
Einerseits freue ich mich, Kontakte aus meiner Studienzeit wieder zu treffen. Es gibt Kolleg:innen, die sehe ich nur bei diesen Veranstaltungen und es ist immer schön, wieder Leuten zu begegnen, die man ein halbes Jahr nicht mehr gesehen hat.
Andererseits ist es aber auch spannend, sich mit neuen Personen auszutauschen, die beispielsweise gerade mit einer Weiterbildung begonnen haben. Es interessiert mich, ihre Motivation für den Studiengang zu erfahren. Allgemein finde ich es spannend, Problemstellungen aus dem Job zu diskutieren und neue Inputs zu erhalten. Ich bin schon so lange beim selben Arbeitgeber, irgendwann kriegt man einen Tunnelblick. Durch den Austausch gewinne ich neue Perspektiven.
Wenn man von Anfang an plant, einen MAS zu absolvieren, würde ich empfehlen, diesen relativ komprimiert durchzuziehen. Im Nachhinein würde ich mein Studium nicht mehr über sechs Jahre “schleifen lassen”, sondern in kürzerer Zeit zum Abschluss bringen.
Durchwegs positiv. Von den Tutor:innen bis zu den Professor:innen - man hat immer gemerkt, dass sie genau wissen, wovon sie sprechen. Sie waren auch stets gut vorbereitet, das ist aufgefallen.
Für alle, die in einer Bank oder in einer grossen Versicherung arbeiten, macht bestimmt der ganze MAS Sinn. Da finde ich Aufwand und Ertrag wirklich sehr positiv. Und die CAS-Programme oder Einzelkurse zu den Themen Investment und Derivate kann man wirklich jedem und jeder empfehlen, dieses Wissen bringt allgemein sehr viel.
(Hier finden Sie weitere Informationen zum MAS Finance.)
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